Online Status
Keine Angabe
Indikation
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - so-weit der Hersteller nicht abweichende Angaben zu den Indika-tionsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduk-tauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits DekubitalgeschwüreDekubitalulzera (Stadium I bis
IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen er-
forderlich ist und zugleich ein erhöhtes Dekubitusrisiko
vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen der
Beine und/oder des Rumpfes infolge von:Lähmungen der Ex-
tremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird
das Risiko auch durch wird das Risiko durch zusätzliches
Vorliegen von z.B.
- Inkontinenz,
- bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme,
Allergien,
- Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder
Anämie, Herzinsuffizienz
- Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
- schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose,
Anämie oder Kachexie verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln ist erforder-lich, wenn ein hohes Risiko für das Auftreten eines Dekubi-tus besteht. Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist in-dividuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubito-genen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels standardisierter
Risikoskalen (z.B. anhand der BradenskalaBraden-Skala) ein-geschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein er-höhtes Dekubitusrisiko, besteht eine Indikation zur Versor-gung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index) < 18,5 oder > 30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Son-dergrößenversorgungen sind auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen Standard-maßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei Kinderversorgungen oder bei adipösen Patien-ten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Her-steller nicht abweichende Angaben zu den Indikationsberei-chen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn Sie können eingesetzt werden, wenn
- eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung
erforderlich ist,
- wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf
Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
- der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen
kann,
- eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
diese konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen
ist,
- der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
- der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug ge-
nutzt wird,
- der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazerationen ent-
stehen könnenund Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
- der Patient im Bett - ggf. mit zusätzlicher Unterstützung
- sitzen kann,
- der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera,
Ekzeme usw.) gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.