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Indikation
Die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie ist gegeben, wenn nach adäquater Therapie und Vermeidung aller inhalativer Noxen eine chronische Hypoxämie nachweisbar ist. Eine behandlungsbedürftige chronische Hypoxämie liegt vor, wenn der arterielle Sauerstoffpartialdruck (paO2) unter Ruhebedingungen während einer stabilen Krankheitsphase
von ca. 4 Wochen mehrfach (mind. dreimal) <= 55 mmHg (7,3 kPa) war. Bei Patienten mit COPD ist die Langzeit-Sauerstofftherapie auch bei paO2-Werten zwischen 56 bis 60 mmHg (7,3 kPa bis 8 kPa) indiziert, sofern eine sekundäre Polyglobulie und/oder ein Cor pulmonale mit und ohne Rechtsherzinsuffizienz vorliegt.
Durch die Sauerstoffapplikation soll eine deutliche Anhebung des paO2-Wertes auf mindestens 60 mmHg, besser auf altersentsprechende Werte nachweislich erreicht werden.
Durch eine Sauerstoff-Testatmung (mind. 30 Minuten, besser 2 Stunden oder über Nacht) soll ausgeschlossen werden, dass unter längerer Sauerstoffzufuhr die Gefahr einer bedrohlichen Hyperkapnie (CO2-Narkose) besteht bzw. diesbezügliche ausreichende Überwachungsmöglichkeiten gegeben sind.
Die Indikationen zur Sauerstofflangzeittherapie hängen von der genauen Kenntnis der Grunderkrankung ab. Sie wird insbesondere durchgeführt bei z.B:
- chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen mit Zeichen
der pulmonalen Hypertonie bzw. Rechtsherzbelastung,
- Emphysem mit Hypoxämie,
- Lungenfibrosen,
- Hyperkapnie infolge restriktiver Erkrankungen z.B.
-- Thorax- und Wirbelsäulendeformitäten,
-- posttuberkulöses Syndrom,
- neuromuskulären Erkrankungen z.B.
-- Duchenne´sche Muskelatrophie,
-- spinale Muskelatrophie,
-- Muskeldystrophie,
- bronchopulmonaler Dysplasie,
- Mukoviszidose und
- angeborenen Herzfehlern und primär pulmonaler Hypertonie,
wobei im Einzelfall ein therapeutischer Effekt durch Testatmung nachgewiesen sein muss.
Liegen Anhaltspunkte für ein Cor pulmonale, eine pulmonale Hypertonie, eine manifeste Rechtsherzinsuffizienz oder eine sekundäre (hypoxiebedingte) Polyglobulie vor, kann eine Langzeitsauerstofftherapie auch schon indiziert sein, wenn die genannten Grenzwerte noch nicht unterschritten sind. Die Ursache der Hypoxämie ist für die Entscheidung zur Therapie unerheblich. Aber auch bei noch ausreichender Blutgassituation kann eine Langzeitsauerstofftherapie im Einzelfall sinnvoll sein, z.B. bei schwerer therapierefraktärer Anämie mit entsprechender Einschränkung der Sauerstofftransportkapazität.
Eine Sauerstofflangzeittherapie sollte mindestens 16 Stunden besser 24 Stunden pro Tag durchgeführt werden. Die Einleitung einer Sauerstofflangzeittherapie soll immer nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und den Leitlinien der Deutschen Fachgesellschaften erfolgen. Auch ist eine gute Kooperation des Patienten für den Erfolg der Therapie unabdingbar.
Die Versorgung mit mobilen Geräten sollte sich auf mobile Patienten beschränken, die sich regelmäßig täglich außerhalb des Hauses bewegen und die in der Lage sind Druckgasfüllsysteme sicher zu handhaben. Druckgasfüllsysteme kommen immer dann in Frage, wenn der Patient noch mobil ist bzw. mit Hilfe der Sauerstoffversorgung wieder mobilisiert werden kann und der Sauerstoff während der Mobilität benötigt wird.