OS-Schaftsystem, aus FVW (Faserverbundwerkstoff), als Rah-menschaft.
MAS-Schaftsysteme sind den anatomischen, funktionellen Gege-benheiten (Kraftvektoren) des OS-Stumpfes angepasst.
Der MAS-Schaft (Marlo Anatomical Socket) ist ein sitzbeinum-greifender Vollkontaktschaft. Der Ramus Ischiadicum ist ähn-lich wie bei längsovalen Schaftsystemen umklammert und in den Schaft integriert. Die Stumpffassung reicht weiter nach anterior und lässt den dorsalen Anteil (Glutealmuskulatur), der beim längsovalen Schaftsystem eingebettet wird, frei. In Verbindung mit dem niedrig gehaltenen Schaftrand und der besonderen Form der Stumpfbettung ergibt sich eine bis zu 30 % größere Hüftgelenkbeweglichkeit und mehr Tragekomfort bei Personen, die viel mit ihrer Prothese sitzen, gegenüber längsovalen Schaftsystemen.
In der Schrittrücklage wird das Becken nicht vorgekippt. Bei
dieser Schaftform wird somit eine kompensatorische Hyperlor-dose der LWS vermieden.
Beim Sitzen gleitet der Ramus komplett aus dem Schaft und ermöglicht ein Sitzen mit horizontalem Becken. Auch das Sit-zen auf harten Unterlagen ist mit dem MAS-Schaft erheblich verbessert.
Die MAS-Schaftform wird aus einer Kombination von Distanz-maßen (Skelett-Skelett, Skelett-Muskel) und Umfangsmaßen konstruiert. Die gemessenen Abstandsmaße werden mit Kraft-vektoren verglichen, die in der Anprobe dynamisch optimiert werden müssen. Durch diese diagonale Verspreizung wird die bessere Steuerung des Schaftes sichergestellt.
Je nach Umfang, Größe, Gewicht und Mobilität des Patienten werden die Armierungsstoffe zusammengestellt: Perlon, Glas-perlon, Glasseiden, Carbonfasertrikot, Carbonfasergewebe, Glasfaser.
Der Guss erfolgt mit Unterdruck oder ähnlichen Arbeitsver-fahren. Zum Rahmenschaft gehört immer ein flexibler Innen-schaft.
Zusätze zur Bauform:
- Flexibler Innenschaft
- Liner zur Haftvermittlung oder zum Weichteilersatz
- HTV-Silikoninnenschaft
Code:
24.06.51.0000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
Keine Angabe
Indikation
Bei prothetischer Versorgung nach Amputation im Oberschen-kelbereich.
Bei der Versorgung mit solchen Schaftsystemen müssen folgen-de Punkte beachtet werden:
- Die Prothese wird den ganzen Tag getragen.
- Der Schaft hat im Steuerungs- und Stumpfendbereich eine
höhere Lastübernahme als bei anderen Schaftsystemen.
- Durch den niedrigeren Schaftrandverlauf wird eine kleinere
Stumpfoberfläche zur Lastübernahme genutzt, wodurch der
Druck bei gleich bleibender Krafteinwirkung größer wird.
Der Stumpf muss daher endbelastbar sein.
- Der Stumpf muss nachweisbar volumenstabil sein. (Nachweis
durch Dokumentation der Messergebnisse über einen Zeitraum
von 14 Tagen bei einer täglichen Messung des Stumpfes)
- Das Schaftsystem bietet Vorteile bei Personen, die mit
ihrer Prothese oft und lange sitzen müssen und bei Per-
sonen, die ein hohes Maß an Hüftgelenkbeweglichkeit
brauchen.