Mobile Sauerstoffbehältersysteme enthalten ca. 0,5 l bis 2 l tiefkalten, medizinischen Flüssigsauerstoff in thermisch isolierten Tanks, die die Versicherte oder der Versicherte mit sich führen kann, indem sie oder er sie mit Hilfe eines Gurtes trägt oder auf einem kleinen Spezialwagen mit sich führt. Der Siedepunkt des Sauerstoffs beträgt ca. -183 °C, 1 l Flüssigsauerstoff ergibt ca. 860 l gasförmigen Sauerstoff. Der tiefkalte Flüssigsauerstoff wird im System verdampft und der gasförmige Sauerstoff wird über ein System von Verbindungsleitungen, Wärmetauschern und Ventilen entnommen.
Das der Versicherten oder dem Versicherten über entsprechende Schlauchsysteme zugeführte Sauerstoffgas ist mit einem Flowsteller dosierbar. Ein System von Sicherheitsventilen verhindert, dass der Druck im Behälter zu hoch werden kann. Wird kein Sauerstoffgas entnommen, öffnet sich bei einem definierten Druck (z. B. 1,5 MPa) ein primäres Sicherheitsventil, um den durch die ständige natürliche Verdampfung des flüssigen Sauerstoffs entstehenden Druck zu begrenzen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Spontanverdampfung. Die Spontanverdampfungsrate beschreibt die ungenutzt in die Umgebungsluft abgegebene Sauerstoffmenge für den Fall, dass vom Versicherten kein gasförmiger Sauerstoff entnommen wird; sie hängt vor allem von der thermischen Isolation des Sauerstoffbehältersystems ab und beträgt bis zu 0,5 l Flüssigsauerstoff pro Tag.
Der Füllungszustand des Behälters kann entweder am Füllstandsanzeiger des mobilen Sauerstoffbehältersystems abgelesen werden oder seine Bestimmung erfolgt z. B. durch Wiegen des Systems. Die Befüllung der mobile Sauerstoffbehältersysteme mit tiefkalten, medizinischen Flüssigsauerstoffs erfolgt am stationären Sauerstoffbehältersysteme (siehe Produktart 14.24.05.6 Sauerstoffbehältersysteme (Flüssiggas) mit integriertem Sauerstoffsparsystem, stationär), wofür die Systeme mit entsprechenden Kupplungs- und Ventilvorrichtungen ausgestattet sind.
In das mobile Sauerstoffbehältersystem ist ein Sauerstoffsparsystem integriert, welches den abgegebenen Sauerstoff-Flow mit der Atmung der Versicherten oder des Versicherten synchronisiert, d. h. die Abgabe des Sauerstoffs erfolgt atemgetriggert in bolusförmigen, relativ kleinen Sauerstoffmengen jeweils am Anfang der Einatmung. Durch die Beschränkung der Sauerstoffgabe auf diese Zeitspanne, in welcher die Aufnahme des Sauerstoffs durch die Versicherte oder den Versicherten möglich ist, erzielt man einen deutlichen Spareffekt: Verglichen mit der Verabreichung eines kontinuierlichen Sauerstoff-Flows benötigt man, je nach Einstellung und Bedarf der Versicherten oder des Versicherten, lediglich ca. 20 % bis 40 % des Sauerstoffvolumens.
Es ist zu beachten, dass die Triggerung i. d. R. durch die Nasenatmung gesteuert wird und durch eine verstärkte Mundatmung beeinträchtigt sein kann. Es kann deshalb erforderlich werden, eine Benutzung in der Schlafphase durch zusätzliche Maßnahmen zu überwachen bzw. durch geeignete Messungen regelmäßig zu kontrollieren.
Die Geräte sind für einen Wiedereinsatz bei weiteren Versicherten geeignet.