Die behinderungsgerechten Tastaturen helfen der Versicherten oder dem Versicherten, schriftlich auf einer grafischen Benutzeroberfläche zu kommunizieren. Voraussetzung ist, dass die Versicherten schreiben können oder über die Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen, mit Unterstützung des Hilfsmittels das Schreiben zu erlernen, dies aufgrund der Indikation mit einer handelsüblichen Tastatur aber nicht können. Bei der Auswahl des geeigneten Hilfsmittels sind die Größe der Tasten und damit die Größe des Arbeitsbereiches der Gesamttastatur sowie die Auslösekraft und der Auslöseweg (Tastenhub) der Tasten und ihre Anordnung, z. B. in Bogenform, zu berücksichtigen. Als standardisierte Grundformen behinderungsgerechter Tastaturen stehen zur Verfügung: Modifizierte Normaltastaturen Behinderungsgerechte Modifizierungen werden vor allem im Bereich der Hardware vorgenommen. Vorrangig wird die Normaltastatur zur Erhöhung der Bediensicherheit mit einem Fingerführraster versehen. Die Modifizierung erfolgt häufig als erste Anpassungsstufe beim Auftreten von Krankheiten mit progressivem Verlauf, wie z. B. bei Muskeldystrophie. Die relativ geringen Modifizierungen der Tastaturen erlauben die Nutzung des gewohnten Arbeitsmittels für eine gewisse Zeitspanne. Großfeldtastaturen Diese zeichnen sich gegenüber den Normaltastaturen durch vergrößerte Tastenabstände und/oder Tastendruckflächen aus. Die Tasten einer Normaltastatur sind im Raster von ca. 20 mm angeordnet. Bei Großfeldtasturen ist das Raster in der Regel in einem festen Verhältnis (z. B. 1,5- oder 2-fach) vergrößert. Die Tastendruckfläche kann jeweils im selben Verhältnis vergrößert sein. Großfeldtastaturen werden in der Mehrzahl mit einer ins Gehäuse integrierten Fingerführung angeboten. Die Großfeldtastatur bildet eine definierte Arbeitsfläche, die auch als Armauflage genutzt werden kann. Kleinfeldtastaturen Gegenüber einer Normaltastatur (Tastenraster ca. 20 mm) sind bei Kleinfeldtastaturen Tastenabstände und/oder Tastendruckfläche in der Regel in einem festen Verhältnis (z. B. 1,5- oder 2-fach) verkleinert. Als Standard werden auch Normaltastaturen aus dem Bereich mobiler Computer mit einem Raster von 16 mm angeboten. Kleinfeldtastaturen werden in der Mehrzahl mit einer ins Gehäuse integrierten Fingerführung angeboten. Diese bildet eine definierte Arbeitsfläche, die auch als Armauflage genutzt werden kann. Kleinfeldtastaturen mit sehr kleinen Tasten/Tastenabständen werden mit Adaptionshilfen bedient. Das erforderliche Zubehör (z. B. Bedienstift oder Mundstab) gehört zum Lieferumfang. Anpassungsmöglichkeiten liegen für Tastaturen z. B. in der Anordnung der Tasten (alphabetisch oder im QWERTZ-Schreibmaschinenstandard) oder in farblicher Markierung einzelner Tasten bzw. Tastengruppen vor. Die Hilfsmittel eignen sich für einen leihweisen Einsatz.
Code: 16.99.04.0000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Einschränkungen der Feinmotorik und der Koordination der Hände, die eine Ansteuerung einer Normaltastatur unmöglich machen ______________________________________________________ Versorgungsbereich gemäß den Empfehlungen nach § 126 SGB V: 16A
Behinderungsgerechte Eingabehilfen sind Hilfsmittel, die eine erleichterte Bedienung auf einer grafischen Oberfläche ermöglichen. Üblicherweise sind behindertengerechte Eingabehilfen Bestandteil der Computersoftware, z. B. die Bildschirmlupe oder die Bildschirmtastatur. Reichen diese Hilfen auf Grund der Behinderung nicht aus, kommen Hilfsmittel im Sinne dieser Produktart zum Einsatz. Diese Produkte werden standardmäßig über eine USB-Schnittstelle mit dem anzu-steuernden Gerät verbunden. Sie haben die Aufgabe, die Mausanzeige zu steuern. Die Stromversorgung erfolgt drahtgebunden über die USB-Verbindung oder bei drahtlosen Produkten mit Batterie bzw. Akkumulator. Behinderungsgerechte Eingabehilfen stehen in folgenden Bauformen zur Verfügung: Maus/Touchpad Die Mauszeigersteuerung nach dem bekannten Mausprinzip stellt erhöhte Anforderungen an die Versicherte oder den Versicherten. Jede Bewegung der Maus wird in eine Zeigerbewegung umgesetzt. Die Ausfilterung ungewollter Bewegungen gestaltet sich sehr schwierig. Bei progredient verlaufenden Erkrankungen wird deshalb die „klassische“ Maus sehr früh durch eine behinderungsgerechte Eingabehilfe ersetzt. Computer bieten hier als einfachste Möglichkeit die Konfiguration des Ziffernblockes als Tastenmaus, auch wenn damit zuerst nur der Doppelklick über die Taste 5 erzeugt werden soll. Sind differenzierte Bewegungsmöglichkeiten eines Fingers vorhanden, kann die Maus durch eine Sensorfläche (Touchpad) ersetzt werden, die keine zielgerichteten Bewegungen der Hand selbst erfordert. Der Arm kann zur Vermeidung ungewollter Bewegungen durch Auflegen auf die Arbeitsfläche stabilisiert werden. Trackball Der Trackball wurde nach dem frühen Funktionsprinzip der Maus mit Kugel entwickelt. Beim Trackball wird die Kugel nicht durch Gehäusebewegungen auf der Arbeitsfläche betätigt. Die Kugel ist im oberen Teil des feststehenden Grundgehäuses gelagert und wird mit der Hand (Finger, Handinnenfläche, Handrücken etc.) bewegt. Arm und Hand werden auf der Arbeitsfläche bzw. auf teilweise vorhandenen, ins Gehäuse integrierten Handauflagen positioniert. Bewegungen des Armes sind zur Maussteuerung nicht erforderlich. Bei Hilfsmitteln mit einer großen schwergängigen Kugel werden ungewollte Bewegungen durch das Gewicht der Kugel ausgebremst. Joystick Die Bedienung dieser Produkte erfolgt in der Regel über einen senkrecht stehenden Greifstab, der mit der Hand in die gewünschten Richtungen verstellt wird. Sonderformen sind für eine Mundbedienung geeignet. Die Auswertung der Joystick-Bewegungen erfolgt nach zwei prinzipiellen Verfahren, die unterschiedliche Anforderungen an die Nutzer stellen: entweder „digital“ (es stehen nur die Richtungen senkrecht, waagerecht und diagonal zur Verfügung) oder „analog“ (alle Zwischenwerte können - wie bei der Maus – erreicht werden). Die digitale Auswertung erlaubt das Vermeiden unsicherer und ungewollter Bewegungen. Anpassungsmöglichkeiten sind gegeben über: - Auswahl der Bauform, vorrangig der Form des Bedienteils (Greifstab vergrößert; mit Vorrichtung für die Aufnahme der Hand, etc.) - Einstellbare Zeigergeschwindigkeit (z. B. Steigerung nach langsamem Start) Komplexe Joystick-Versionen bieten eine umfangreiche Auswerteelektronik und Software zur Ausfilterung ungewollter Bewegungen (z. B. Wergen-Steuerung), sodass der Mauszeiger auch bei sehr unkontrollierten Bewegungen gezielt gesteuert werden kann. Tastenmaus Bewegungen des Mauszeigers werden über Tastenbetätigungen ausgelöst. Es stehen bis zu 8 Richtungstasten (senkrecht, waagerecht und diagonal) zur Verfügung. Zusätzlich zu den zwei Standardtasten einer Maus werden Tasten für die Funktionen „Doppelklick“ und „Halten und Ziehen“ zur Verfügung gestellt. Die Bedienung selbst erfolgt (analog zur Tastaturbedienung) mit dem Finger. Bei Tastenmäusen mit leichtgängigen Tasten (vorrangig in kleiner Bauform) ist die Bedienung mit einem Mundstab möglich. Anpassungsmöglichkeiten sind gegeben über: - Auswahl der Bauform (kleine Handmaus für Ein-Finger-Bedienung; größere Ausführung mit Fingerführraster etc.) - Anordnung der Tasten - Einstellbare Ansprechzeiten - Einstellbare Zeigergeschwindigkeit (z. B. Steigerung nach langsamem Start) - Positionierung (abhängig von Bauform) Kopfsteuerung Für die Auswertung differenzierter Kopfbewegungen zur Steuerung des Mauszeigers stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, wie beispielsweise die Auswertung von Bildern einer Videokamera, von reflektiertem Infrarotlicht oder von Bewegungen und Beschleunigungen mit einem Bauelement, wie es auch in Tablets und Smartphones verwendet wird. Das Gerät, das nach dem Reflexionsprinzip arbeitet, wird oberhalb des Bildschirmes montiert, von wo aus es ein Infrarotlicht sendet, das wiederum von einer kleinen reflektierenden Marke zurückgeworfen und im Gerät ausgewertet wird. Die reflektierende Marke kann z. B. direkt auf Nase oder Stirn oder auf ein Brillengestell geklebt werden. Die Aktivierung des ausgewählten Bildschirmobjektes kann durch Verweilen auf dem Objekt oder durch Verwendung einer externen Taste erfolgen. Das Gerät wird über USB angeschlossen und mit Strom versorgt. Hilfsmittel, die Geschwindigkeit, Richtung und Beschleunigung von Bewegungen erfassen können, tauschen die Informationen mit dem angesteuerten Gerät (Computer, Kommunikationshilfsmittel) über Funk aus. Die Anwendung ist nicht auf die Erfassung von Kopfbewegungen beschränkt, der Reflexionspunkt oder das Element mit dem Bewegungssensor kann auch die Bewegungen anderer Körperteile erfassen, in dem er/es dort angebracht wird. Die Hilfsmittel eignen sich für einen leihweisen Einsatz.
Code: 16.99.04.1000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Einschränkungen der Feinmotorik und der Koordination der Hände, die eine Ansteuerung einer handelsüblichen Maus unmöglich machen ______________________________________________________ Versorgungsbereich gemäß den Empfehlungen nach § 126 SGB V: 16A
Nicht besetzt
Code: 16.99.04.2000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Nicht besetzt
Die besondere Bauform der Augensteuerungen als Zusatzhardware ermöglicht die Erweiterung der Eingabemöglichkeiten von Computern und Kommunikationshilfen. Die Hardware wird unter den Rand der Bildschirmfläche montiert und über eine USB-Schnittstelle mit dem Gerät verbunden. Für einen vollständigen Ersatz der Mausfunktionen ist in jedem Fall die Funktionalität „Mausklick“ erforderlich, für deren Simulation unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung stehen: - Auf einem Bildschirmobjekt für eine bestimmte (individuell anpassbare) Zeit verweilen - Blinzeln mit den Augen oder - Betätigung eines externen Eingabeelementes (Taste) Die Auswertesoftware filtert schnelle kurze Blickänderungen aus, die über die Grenzen eines angesteuerten Objektes hinausgehen. Zur erleichterten Bedienbarkeit per Augensteuerung werden große Bildschirmobjekte angezeigt. Für die Ansteuerung von kleinen Symbolen (z. B. auf einem Windows-Desktop) stehen gesonderte Strategien zur Verfügung, bei denen die Auswahl beispielsweise in zwei Schritten erfolgt. Im ersten Schritt wird der Bildschirmbereich, in dem das gewünschte Objekt liegt, ausgewählt und vergrößert. Erst danach wird das gewünschte Objekt selbst angesteuert. Die Verwendung von Augensteuerungen stellt erhöhte Anforderungen an die Einrichtung der Arbeitsumgebung. Die Positionierung der Augen in einem begrenzten Arbeitsbereich vor dem Bildschirm setzt eine große Genauigkeit der Positionierung der Augensteuerung selbst, vor allem aber auch der Positionierung des Versicherten vor dem Gerät voraus. Besondere Anforderungen bei der Anwendung von Augensteuerungen: - Anwendung mit einem Auge möglich - Anwendung unter erschwerten Bedingungen für Brillenträger möglich - Konfigurationen (Nutzerprofile) für verschiedene Situationen speicherbar Vor einer Versorgungsentscheidung empfiehlt sich eine Erprobung des Systems im Alltag mit festgelegtem Erprobungsziel. Die Hilfsmittel eignen sich für einen leihweisen Einsatz.
Code: 16.99.04.3000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Einschränkungen der kognitiv-sprachlichen Funktionen, der Stimm- oder der Sprechfunktion bzw. eine Kombination aus diesen Die oben aufgeführten Einschränkungen, die zu einer unzureichenden oder fehlenden Lautsprachproduktion führen, kommen bei den unterschiedlichsten neurologischen, onkologischen und psychischen Erkrankungen vor (z. B. überwiegend motorische Aphasie, schwere Dysphonie und Aphonie, schwere Dysarthrie und Anarthrie, Amyotrophe Lateralsklerose, infantile Cerebralparese). Hardware für eine Augensteuerung kommt in Betracht, wenn die Eingabe in eine Kommunikationshilfe nicht (mehr) über einen Touchscreen oder sonstige Scanningverfahren erfolgen kann, eine sinnvolle Ansteuerung durch gezielte Augenbewegungen jedoch möglich ist. ____________________________________________________ Versorgungsbereich gemäß den Empfehlungen nach § 126 SGB V: 16A