Einzeltasten sind Bedienelemente zur Steuerung von elektrischen Geräten. Wird eine Schaltfunktion benötigt, wie z. B. bei Lampen, wird diese Funktion mit zusätzlicher Technik (Beispiel: Netzschaltadapter) erzeugt.
Einzeltasten im Sinne dieser Produktart werden in unterschiedlichen Bauformen angeboten, mehrheitlich mit rundem Gehäuse in unterschiedlichen Durchmessern. Diese Tasten sind so konstruiert, dass sie nicht nur auf senkrecht zur Mittelachse ausgeübten Druck reagieren. Sie können in der Regel auch ausgelöst werden, wenn der Druck nur am Rand der Taste erfolgt.
Andere Einzeltasten arbeiten z. B. mit unterschiedlich geformten Hebeln als Bedienteil. Damit wird die erforderliche Auslösekraft vermindert, der Schaltweg (Tastenhub) aber gleichzeitig vergrößert.
Eine Sonderbauform der Einzeltasten stellt die Folientaste dar. Bei ihr wird der Kontakt durch Druck auf zwei dicht übereinander angeordnete, leitende Kunststofffolien hergestellt. Der geringe Abstand der Folien, der bei der Betätigung überwunden werden muss, bedingt einen sehr kurzen Betätigungsweg, die Flexibilität der Folien bedingt eine sehr geringe Auslösekraft. Das Konstruktionsprinzip der Folientasten bietet keine ausgeprägte taktile und keine akustische Rückmeldung, vorteilhaft ist aber die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit.
Tastengruppen, bestehend aus mehreren in einem Gehäuse zusammengefassten Einzeltasten, können die Positionierung erleichtern, insbesondere dann, wenn z. B. mehrere elektrische Geräte unabhängig voneinander angesteuert werden sollen. Mit der Anordnung der mehr als zwei Tasten innerhalb der Tastengruppe im gemeinsamen Gehäuse wird versucht, die Richtung im Sinne eines digitalen Joysticks nachzuahmen (pro Richtung eine Taste und ein „Feuerknopf). Der Anschluss der Tastengruppe erfolgt über eine neunpolige DSUB-Buchse, wenn vorhanden auch über eine USB-Schnittstelle. Der Anschluss von Tasten an das zu steuernde Gerät erfolgt über ein mit einem Stecker versehenes Kabel. Als Standard hat sich der 2-polige Klinkenstecker mit 3,5 mm Durchmesser durchgesetzt.
Eine Zuordnung bestimmter Tasten zu einem bestimmten elektrischen Gerät, das damit angesteuert werden soll, ist nicht möglich. Alle elektrischen Geräte, die über einen Schalteingang mit fachgerecht angeschlossener 3,5 mm-Klinkenbuchse verfügen, können von jedem Produkt dieser Produktart gesteuert werden. Ist die Klinkenbuchse nicht vorhanden, muss ein Adapter (Zubehör) zwischengeschaltet werden.
Einzeltasten und Tastengruppen stellen die Schnittstelle zum elektrisch bedienbaren Gerät dar und müssen von der Versicherten oder dem Versicherten mit erheblich gestörter Arm-, Hand- oder Fingerfunktion zuverlässig bedient werden können. Die Bedienung sollte keine übertriebenen Anstrengungen, Veränderungen des Muskeltonus oder schmerzhafte Belastungen der Gelenke oder anderer Körperteile zur Folge haben.
Für die Einzeltaste/Tastengruppe ist kein spezifischer Anwendungsort vorgegeben. Ihre Anwendung hängt vorrangig davon ab, ob von der Versicherten oder dem Versicherten zumindest eine minimale Restbewegung gezielt ausgeführt oder durch therapeutische Maßnahmen eingeübt werden kann.
Die ausführbare Bewegung bestimmt die wesentlichen Kriterien, die die Taste erfüllen muss, den zu überwindenden Schaltweg (Tastenhub) und die Auslösekraft.
Ungenügende Treffsicherheit kann ausgeglichen werden durch die Größe der Einzeltaste, eine Position dicht am auslösenden Köperteil oder durch Modelle, die über integrierte Stege zwischen den Tasten verfügen, die das Auslösen mehrerer Tasten gleichzeitig verhindern sollen.
Die Befestigung der Einzeltaste erfolgt auf unterschiedliche Weise, über Klett- oder Schraubverbindungen oder unter Anwendung spezieller Halterungen. Befestigungsorte können am Körper (z. B. an der Hand, auf dem Oberschenkel an der Hose), an einer stabilen Fläche (z. B. in der Nackenstütze des Rollstuhles, an der Wand neben dem Bett) oder aber, bei ausreichender Reichweite der Hand, auf einer Arbeitsfläche (z. B. auf dem Rollstuhltisch) sein.
Tastengruppen werden überwiegend auf Arbeitsflächen, z. B. einem Rollstuhltisch, positioniert. Die Befestigung auf gekrümmten Flächen, z. B. einer Nackenstütze, wird durch die größere Grundfläche der Tastengruppe erschwert.
Mehrfachversorgungen können erforderlich sein, wenn die Anwendung in unterschiedlichen Positionen erfolgen soll, z. B. im Rollstuhl, im Stehbrett, im Bett.
Eine wesentliche Eigenschaft, die von der Einzeltaste/der Tastengruppe erfüllt werden muss, ist eine taktile bzw. akustische Rückmeldung, mit der die Taste auf die Aktivierung/den Tastendruck reagiert. Beide Rückmeldungen werden bei der Überwindung des Schaltpunktes vom elektromechanischen Tastelement erzeugt.
Für Versicherte, die wegen des Fehlens entsprechender Fähigkeiten nicht in der Lage sind, die von den Tasten erzeugten Rückmeldungen wahrzunehmen, muss bei Bedarf zusätzlich ein optisches Signal bereitgestellt werden.