Prothesenanziehhilfen sind in der Regel textile oder flüssige Gleithilfen, die in Abhängigkeit von der Amputationshöhe sowie der Art und Ausführung des individuellen Schaftsystems zur Verfügung stehen.
Zur Führung und Steuerung der Prothese, speziell bei Oberschenkel-Prothesensystemen mit Saugschaft- bzw. Unterdruck-Technik, ist das korrekte und vollständige Einziehen des Stumpfes (unter Belastung im Stehen bei gestrecktem oder gesichertem Kniegelenk) in den Prothesenschaft hinsichtlich einer suffizienten Verspannung und vollflächigen Anlage erforderlich.
Das Hineingleiten mittels leichter Pumpbewegungen in den Schaft kann durch verschiedene textile Anziehhilfen, wie beispielsweise einen Trikotschlauch aus Baumwolle oder Nylon, einer Anziehhilfe mit Zugschlaufe aus (teflonbeschichtetem) Drachen- oder Segeltuch gefördert werden.
Code:
24.79.07.0000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Zur Erleichterung/Ermöglichung des (weitgehend) selbstständig durchgeführten Anlegens einer Beinprothese
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B
Stumpfstrümpfe dienen, in Abhängigkeit von Art und Ausführung, hauptsächlich dem Volumenmanagement bzw. einer definierten Volumenanpassung im Prothesen-Schaftsystem, beispielsweise nach Stumpf-Atrophie, und erfüllen zusätzlich für den Stumpf eine Abpolsterungs- und (Haut-)Schutz- sowie eine Art Mikroklima/Feuchtigkeits-Regulations-Funktion hinsichtlich des Schaftkomforts.
Nach den funktionellen Erfordernissen bzw. individuellen Präferenzen der Versicherten oder des Versicherten kann diese oder dieser aus diversen Qualitäten bzw. Materialien, wie beispielsweise Baumwolle-, Frottee-, Schurwolle- oder synthetischen Fasern wie Nylon, Coolmax- oder Outlast-Spezialgeweben in unterschiedlichen Dicken und Längen, wählen.
Nach Prothesentyp bzw. Amputationshöhe wird zwischen vorgefertigten Oberschenkel-, Knie-Exartikulations-, Unterschenkel-, Syme-, Pirogoff-, Chopart-, Lisfranc- sowie Vorfuß-Strümpfen unterschieden.
Entsprechend des Verwendungszwecks sowie Einsatzbereichs sind Stumpfstrümpfe auch mit spezifischen funktionellen Eigenschaften ausgestattet. Dies sind beispielsweise nahtlose Ausführungen, in gerader oder konischer Vorformung, mit verstärkter (zentrischer distaler) Öffnung für Schaftsysteme mit distalem Liner-Anschluss oder mit unterschiedlicher Dicke im distalen und im proximalen Bereich zum Volumenmanagement in Unterschenkel-Schaftsystemen, z. B. dünne Nylon-Strümpfe. Diese werden in der Regel immer direkt auf der Haut getragen, entweder zum Hi-neinrutschen in einen Weichwand-Innenschaft oder als Gleitschutz unter einem Liner bzw. dicken Frottee-Strumpf.
Code:
24.79.07.1000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Im Rahmen einer Beinprothesen-Versorgung zur Volumenanpassung, beispielsweise nach Stumpf-Atrophie und/oder zur Abpolsterung sowie zum zusätzlichen (Haut-)Schutz
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B
Stumpfkissen/Distalcups sind kissenartige Zurichtungen aus Weichmaterialien, meist Schaumstoff, das am distalen Stumpfende bei fehlender Endbelastbarkeit eine Dämpfung der auftretenden Bodenreaktionskräfte am Stumpfende bewirken und hierdurch den Vollkontakt in der Prothese ermöglicht.
Um den generell angestrebten Vollkontakt in einem beispielsweise Unter- oder Oberschenkel-Schaftsystem zu erzielen, stehen bei spitzem, unförmigem (z. B. infolge von Narbeneinziehungen) bzw. nicht (voll) belastbarem Stumpfende industriell vorgefertigte bzw. individuell maßangefertigte Stumpf(endbelastungs)kissen/Distalcup zur Verfügung.
Über ein dreidimensionales Modell aus thermoplastischem, geschlossenzelligem PE-Weichschaum oder beispielsweise in (RTV-)Silikon-Technik kann ein individuell maßangefertigte Stumpf(endbelastungs)kissen/Distalcup angefertigt werden, wenn industriell vorgefertigte angebotene Distalcups aus Silikon- oder Gel-Material die erforderliche individuelle Formgebung nicht suffizient abbilden können.
Code:
24.79.07.2000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Problematisches spitzes/unförmiges Stumpfende bzw. keine (volle) Stumpf-Endbelastbarkeit im Rahmen einer Beinprothesen-Versorgung
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B