Oberschenkel-Prothesen mit sogenanntem Kippschaft-System können bei Kurzstümpfen mit Abspreiz- und/oder Beugekontraktur erforderlich werden.
Beim Stehen stört das Streckdefizit, das Sitzen wird durch unzureichende Hüftflexion behindert.
Mithilfe beispielsweise eines einfachen, möglichst schlanken und unmittelbar unter dem Schaftboden verbauten (sperrbaren) Scharniergelenks kann die Versicherte oder der Versicherte den Schaft in der Regel über 90° zum bequemen Sitzen (passiv) beugen bzw. die Prothese (mit gestrecktem Kniegelenk) soweit an den Körper heranführen, dass es möglich wird, beispielsweise selbstständig eine Hose anzuziehen oder den Schuh zu schnüren, ohne sich bücken zu müssen.
Der (kontrakte) Kurzstumpf sollte in der individuell erforderlichen Flexionsstellung eingebettet werden, der hintere-untere Anteil des Schaftes möglichst flach (zum Sitzen) gestaltet sowie der laterale Schaftrandverlauf supra-trochantär verlaufen, um somit die relativ geringe Stumpf-Kontaktfläche zu vergrößern und die Prothesenführung zu verbessern.
Die Integration eines geeigneten Knie-, Fuß-Passteil- und Strukturteil-Systems erfolgt in Abhängigkeit von der Amputationshöhe und der daraus resultierenden, maximal zur Verfügung stehenden Einbauhöhe unter Berücksichtigung der erforderlichen, funktionalen Eigenschaften und individuellen Parameter (z. B. Gewicht, Mobilitätsklasse/Aktivitätsniveau).
Die Herstellung erfolgt auf Basis einer dreidimensionalen Formerfassung des Stumpfes.
Zur Individualisierung der Schaftart stehen folgende, alternative Leistungspositionen zur Verfügung, welche in der Regel nicht vollumfänglich und nur bei begründeter Notwendigkeit zum Ansatz gebracht werden können:
24.72.98.0 Flexibler Innenschaft
24.72.98.1 Silikon-Kontaktschaft
24.72.98.3 Liner
24.72.98.4 Test-/Diagnoseschaft
24.72.98.5 Prothesenverkleidung
24.72.98.6 Verstellbares Schaftsystem
24.72.98.7 Haltebandagen und Befestigungssysteme
24.72.98.8 DLB mechatronisches Fuß-Passteil
24.72.98.9 DLB mechatronisches Kniegelenks- Passteil
24.72.99.0 Sonstige Zusätze
Code:
24.72.04.0000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Bei prothetischer Definitivversorgung nach (TF-)Amputation im Oberschenkelbereich in Verbindung mit einer Flexionskontraktur
- Transfemorale (TF-)Amputation – (sehr) kurzer Stumpf
Der Stumpf ist (voll) belastbar, er muss weitestgehend volumenstabil sein, die Wundheilung ist abgeschlossen. Die Haut und das Weichteilgewebe sind für Haftung und Lastübertragung ausreichend konditioniert.
Geeignet für Mobilitätsgrad
Aktivitätsniveau:
1. Innenbereichsgeher:
niedriges
2. Eingeschränkter Außenbereichsgeher:
mittleres/normales
3. Uneingeschränkter Außenbereichsgeher:
mittleres/normales
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B
Eine Sonderform nach bilateraler Oberschenkel- Amputation stellt die beidseitige Versorgung mit sogenannten „Stubbies“ dar, die bei entsprechender Indikation zur Frühmobilisation und zum physiotherapeutischen „Balance- und Gewöhnungstraining“ des aufrechten Ganges im Hinblick auf eine anschließende (vollwertige) Prothesenversorgung zum Einsatz kommen können. Ebenso können Stubbies die Fortbewegung (auch ohne Rollstuhl) in der Häuslichkeit unterstützen.
Es handelt es sich hierbei um in der Regel geschlossene Containerschäfte ggf. mit geeignetem Liner- und Arretierungs-System und entweder modular adaptierten, einfachem Fuß-Passteil oder direkt unter dem Schaftboden angebrachter individueller Fußkonstruktion, angefertigt beispielsweise aus PUR-Hartschaum in Verbindung mit einer (nach dorso-lateral verbreiterten) Laufsohle.
Die Herstellung erfolgt auf Basis einer dreidimensionalen Formerfassung des Stumpfes.
Zur Individualisierung der Schaftart stehen folgende, alternative Leistungspositionen zur Verfügung, welche in der Regel nicht vollumfänglich und nur bei begründeter Notwendigkeit zum Ansatz gebracht werden können:
24.72.98.0 Flexibler Innenschaft
24.72.98.1 Silikon- Kontaktschaft
24.72.98.2 Weichwand-Innenschaft
24.72.98.3 Liner
24.72.98.4 Test-/Diagnoseschaft
24.72.98.6 Verstellbares Schaftsystem
24.04.98.7 Haltebandagen und Befestigungssysteme
24.72.99.0 Sonstige Zusätze
Code:
24.72.04.1000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Bei bilateraler, prothetischer Interims-/Definitivversorgung nach (TF-)Amputation im Oberschenkelbereich
- Transfemorale (TF-)Amputation – kurzer Stumpf
- Transfemorale (TF-)Amputation – mittellanger Stumpf
- Transfemorale (TF-)Amputation – langer Stumpf
Die Stümpfe sind (voll) belastbar und müssen weitestgehend volumenstabil sein, die Wundheilung ist abgeschlossen. Die Haut und das Weichteilgewebe sind für Haftung und Lastübertragung ausreichend konditioniert.
Geeignet für Mobilitätsgrad
Aktivitätsniveau:
1. Innenbereichsgeher:
niedriges
2. Eingeschränkter Außenbereichsgeher:
mittleres/normales
3. Uneingeschränkter Außenbereichsgeher:
mittleres/normales
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B
Passive (Körperform ausgleichende) Beinprothesen dienen dem optischen Ausgleich mit dem Ziel der Wiederherstellung eines möglichst unauffälligen äußeren Erscheinungsbildes beispielsweise nach bilateraler Oberschenkel-Amputation.
Bei der Herstellung kommen einfachste (und möglichst leichte) Pass- und Strukturteile zum Einsatz. Die Prothesen werden in der Regel mit einer vorhandenen Rollstuhl-Versorgung kombiniert, eine sichere Fixierung und unkompliziertes Handling bzw. einfache Anziehtechnik im Sitzen beispielsweise mittels distaler Liner-Anbindung (beispielsweise Gurt-, Seilzug-System) ist zu berücksichtigen.
Die Integration eines einfachen, möglichst leichten Knie-, Fuß-Passteil- und Strukturteil-Systems erfolgt in Abhängigkeit von der Amputationshöhe und der daraus resultierenden, maximal zur Verfügung stehenden Einbauhöhe unter Berücksichtigung der erforderlichen, funktionalen Eigenschaften und individuellen Parameter (z. B. Gewicht, Mobilitätsklasse/Aktivitätsniveau).
Die Herstellung erfolgt auf Basis einer dreidimensionalen Formerfassung des Stumpfes.
Zur Individualisierung der Schaftart stehen folgende, alternative Leistungspositionen zur Verfügung, welche in der Regel nicht vollumfänglich und nur bei begründeter Notwendigkeit zum Ansatz gebracht werden können:
24.72.98.2 Weichwand-Innenschaft
24.72.98.3 Liner
24.72.98.4 Test-/Diagnoseschaft
24.72.98.5 Prothesenverkleidung
24.72.98.6 Verstellbares Schaftsystem
24.72.98.7 Haltebandagen und Befestigungssysteme
24.72.99.0 Sonstige Zusätze
Code:
24.72.04.2000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Bei passiver, Körperform ausgleichender (unter Umständen bilateraler) Definitivversorgung nach (TF-)Amputation im Oberschenkelbereich
- Transfemorale (TF-)Amputation – kurzer Stumpf
- Transfemorale (TF-)Amputation - mittellanger Stumpf
- Transfemorale (TF-)Amputation - langer Stumpf
Der Stumpf ist weitestgehend volumenstabil und die Wundheilung abgeschlossen. Die Haut und das Weichteilgewebe sind für Haftung ausreichend konditioniert.
Geeignet für Mobilitätsgrad
Aktivitätsniveau:
0. Nicht Gehfähiger
inaktiv
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B