Gelenklose Fuß-Passteile mit hoher Dynamik erzielen in Relation zur Rückgabe der eingebrachten (kinetischen) Energie die größte Wirkung und bestehen in der Regel aus einer Glasfaser/CFK-Feder-Herstellung diverser Ausführungsvarianten und -formen (beispielsweise C-förmig).
Bei initialem Fersenkontakt wird die Fersenfeder gespannt und zieht gleichzeitig die Vorfußfeder bodenwärts in den vollflächigen Sohlenkontakt. Im weiteren Schrittablauf entspannt sich diese während der Abrollphase und gibt der Versicherten oder dem Versicherten die aufgenommene Energie in hohem Maße (in Abhängigkeit vom Wirkungsgrad) wieder zurück und unterstützt ihn damit aktiv bei der Anhebung des Körperschwerpunktes.
Die Fersendämpfung lässt sich in der Regel über die Modifikation der Fersenhärte mittels austauschbarer Keile individuell anpassen.
Fuß-Passteile mit hoher Dynamik und effizienter Energierückgabe mit langem funktionellen Vorfußhebel kommen vornehmlich bei (hoch) aktiven Versicherten (Mobilitätsgrad 3 und 4) zum Einsatz und werden mittels Schraub- oder Rohradapter-Anschluss in das modulare Beinprothesen-System integriert.
Es sind diverse Ausführungsvarianten in verschiedenen Fußgrößen und -breiten sowie Absatzhöhen, mit und ohne Zehennachbildung mit eventuell wählbarer Kolorierung erhältlich.
Energierückgebende Fuß-Passteilsysteme geringer Bauhöhe bei gleichzeitig hoher Dynamik finden auch bei (Chopart-, Pirogoff oder) Syme-Prothesen in Kompakt- bzw. Modularbauweise Verwendung. Neben den individuell maßangefertigten (Mittel-)Fuß-Konstruktionen werden auch industriell vorgefertigte Federelemente (beispielsweise „Chopart“-Federn/Platten) aus CFK (Faserverbundwerkstoff) irreversibel verbaut bzw. bei ausreichender Einbauhöhe (in der Regel ab Syme-Amputationsniveau) mittels Fußadapter in ein modulares Prothesensystem integriert.
Es werden Federelemente in verschiedenen Größen/Längen für unterschiedliche Gewichtsklassen
sowie in Aktivitäts- bzw. Härte-Graden industriell vorgefertigt.
Funktionale Produkteigenschaften:
Fersenauftritt:
- Dämpfung: (+)
- Plantarflexion (Sicherheit): (-)
- Energierückgabe (Mobilität): (+)
Abrollverhalten:
- Dorsalextension (Mobilität): (-)
- Widerstand (Sicherheit): (+)
- Pro-/Supination (Sicherheit/Mobilität): (0)
Abstoßverhalten (im Vorfuß):
- Kraftstoß/Vortrieb (Mobilität): (+)
Steuerung/Funktionsprinzip:
- mechanisch (allgemein): (+)
- autoadaptiv (hydraulisch/mechanisch): (-)
- mikroprozessor/mechatronisch: (-)
( + ) = in der Regel vorhanden
( 0 ) = optional vorhanden (in Abhängigkeit vom Fußtyp)
( - ) = nicht vorhanden
Code:
24.73.02.2000
Codesystem:
http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Bei prothetischer Versorgung nach Amputation im Oberschenkel-, Knie-, Unterschenkel- oder Fuß-Bereich, geeignet für Modular- (oder Kompakt-)Bauweise
Für Versicherte, die auf Grund ihres Alters, der Grunderkrankung, in Abhängigkeit ihres Allgemein- und Kräftezustandes, der Stumpfsituation in der Lage sind, bis unbegrenzte Wegstrecken zurücklegen zu können. Sie haben einen hohen Anspruch an die Dynamik. Abhängig vom körperlichen Leistungsvermögen können Hindernisse überwunden werden, das Gehen im beliebigen Terrain ist möglich. Das Versorgungsziel ist die Mobilität zur Sicherung der Teilhabe am Alltagsleben.
Zur Exploration der erforderlichen zweckmäßigen und wirtschaftlichen Passteilauswahl, entsprechend der Störung der Funktion und Struktur, den Aktivitäten der Versicherten oder des Versicherten sowie dem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe am Alltagsleben ist eine umfassende kontextbezogene statische und dynamische Befunderhebung erforderlich. Das erfordert eine ganzheitliche Betrachtung und vergleichende Ganganalyse mit der Erprobung in Frage kommender Fußpassteile – im Einzelfall auch im Ganglabor zur Überprüfung des funktionellen Zugewinns.
Geeignet für Mobilitätsgrad/Aktivitätsniveau:
1. Innenbereichsgeher: (-)
2. Eingeschränkter Außenbereichsgeher: (0)
3. Uneingeschränkter Außenbereichsgeher: (+)
4. Außenbereichsgeher mit besonders
hohen Ansprüchen: (+)
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Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B