Polyzentrische (mehrachsige) Kniegelenk-Passteile imitieren den Bewegungsablauf des menschlichen Kniegelenks physiologischer und harmonischer als einachsige Gelenke. Die Produkte haben überwiegend einen dorsokranial (hinter die Körperschwerpunktlinie) verlegten Momentandrehpunkt, der gegen ungewolltes Einbeugen sichert. Aus der geringen effektiven Bauhöhe (speziell im gebeugten Zustand) resultiert zusätzlich eine optisch und vor allem physiologisch vorteilhafte Sitzhaltung. Die Standphasensicherung bei polyzentrischen Kniegelenk-Passteilen erfolgt über eine permanente (zuschaltbare) mechanische Sperrvorrichtung/Feststellung, die zum Hinsetzen/Beugen manuell entriegelt werden muss und beim Aufstehen aus der Sitzposition in maximaler Streckstellung automatisch wieder einrastet. Das Gangbild mit einem gesperrten, unbeweglichen Kniegelenk-Passteil ist dementsprechend unphysiologisch wie auch energieaufwändig und führt zu Fehlbelastungen der Wirbelsäule. Der Einsatzbereich für die Mobilitätsklasse 0-I ermöglicht die Sicherung des Transfers bei geringer körperlicher Belastbarkeit. Die Standphasensicherung bietet die Möglichkeit, eine ausreichende Steh- und Gehsicherheit im häuslichen Umfeld zu erzielen. Funktionale Produkteigenschaften: Standphasensicherung (Sicherheit): - Durch (statischen) Prothesenaufbau/DP-Rückverlagerung in Relation zur Aufbaubezugs-Linie erforderlich: (-) - Polyzentrische Herstellung: (+) - Mechanisch/Sperre (Feststellung): (+) - Mechanisch/(Lastabhängige) Bremse: (-) - Hydraulisch: (-) Schwungphasensteuerung (Mobilität/Dynamik): - Mechanisch (Streckhilfe/Bremselement): (0) - Pneumatisch: (-) - Hydraulisch: (-) Steuerung/Funktionsprinzip: - Mechanisch (allgemein): (+) - Mikroprozessor/Mechatronisch (passiv): (-) - Mikroprozessor/Aktuatorisch (aktiv): (-) - Vernetztes/elektronisch kommunizierendes System (fixe Kombination Knie-/Fuß-Passteil): (-) ( + ) = in der Regel vorhanden ( 0 ) = optional vorhanden (in Abhängigkeit vom Knietyp) ( - ) = nicht vorhanden
Code: 24.74.03.0000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
Bei prothetischer Versorgung nach Amputation im Oberschenkel- oder Knie-Bereich, geeignet für Modular-Bauweise, uni- und bilaterale Versorgung Für Versicherte, die auf Grund ihres Alters, der Grunderkrankung, in Abhängigkeit ihres Allgemein- und Kräftezustandes, der Stumpfsituation nur noch in der Lage sind, kürzeste Wegstrecken allein, häufig mit personeller Unterstützung und/oder mit zusätzlichen Gehhilfen zurücklegen zu können. Sie haben einen hohen Anspruch an die Standphasensicherung, die durch die polyzentrische Kniegelenks-Herstellung erreicht wird und einen geringen an die Dynamik (Schwungphase). Das Versorgungsziel kann z. B. die Erhaltung der Steh- und Gehfähigkeit im häuslichen Bereich sein. Die Nutzung zusätzlicher Gehhilfen ist ggf. erforderlich. Geeignet für Mobilitätsgrad/Aktivitätsniveau: 1. Innenbereichsgeher: (+) 2. Eingeschränkter Außenbereichsgeher: (-) 3. Uneingeschränkter Außenbereichsgeher: (-) 4. Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen: (-) ____________________________________________________ Versorgungsbereich gemäß Empfehlungen nach § 126 SGB V: 24 A/B